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Sun 16.05.21

Justinus Heinrich Knecht an zwei Orgeln

ORGEL.LITURGIE im Mariendom
Biberach

Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und Dommusikassistent Gerhard Raab musizierten im Rahmen der ORGEL.LITURGIE am 16. Mai 2021 im Mariendom Linz galante Orgelmusik von Justinus Heinrich Knecht (1752–1817), eingerichtet für zwei Orgeln. Mit der Gottesdienstgemeinde im Mariendom feierte Bischofsvikar Johann Hintermaier.

 

Der Komponist


Justinus Heinrich Knecht wurde am 30. September 1752 im schwäbischen Biberach als Sohn des Kollaborators (Behelfslehrer) und Kantors Johann Georg Knecht geboren. Schon früh wurde er als Talent entdeckt – nach Klavier- und Geigenunterricht beim Vater nahm ihn der ebenfalls aus Biberach stammende Dichter Christoph Martin Wieland unter seine Fittiche: Er beauftragte den Zwölfjährigen nicht nur mit der Komposition von Singspielen für seine Bühne (u.a. „Josua“ und „Kain und Abel“), sondern förderte auch dessen Ausbildung.

 

Von der Lateinschule in Biberach wechselte Knecht 1768 an das Collegium Alumnorum in Esslingen am Neckar. Dort beschäftigte er sich – von Georg David Schmid und Christian Friedrich Daniel Schubart angeleitet – bereits intensiv mit Komposition und Orgel. Im Alter von nur 19 Jahren ernannte man Knecht 1771 schließlich zum Musikdirektor in Biberach, mit dieser Funktion war auch ein Lehramt an der Schule verbunden. In den Aufgabenbereich dieses Doppelamts zwischen Kirche und Schule fielen Orgeldienst, Musikunterricht sowie die Planung und Durchführung von Konzerten zur Hebung des örtlichen Musiklebens. 1792 beendete Knecht sein Lehramt und übernahm das Organistenamt an der Stadtpfarrkirche St. Martinus und Maria, die seit 1548 von beiden christlichen Konfessionen gemeinsam genutzt wird und damit zu den ältesten Simultankirchen Deutschlands zählt.

 

Von 1806 bis 1808 wirkte Knecht als zweiter Musikdirektor am Stuttgarter Hof, bevor er schließlich wieder nach Biberach zurückkehrte (dazu soll er sich geradeheraus gegenüber seinem Biberacher Kollegen Johann Baptist Pflug geäußert haben: „Lieber will ich in Biberach bei meinem Bierle sitzen, als eine solche Hofluft athmen, die mich vom freien Menschen zum unfreien Menschen machte.“[1]), wo er am 1. Dezember 1817 nach einem Schlaganfall starb.

 

Zu Knechts Œuvre zählen Sinfonien, Opern, Singspiele, Psalmen sowie Werke für Chöre und Orgel. Ein Großteil seines kompositorischen Schaffens ist heute leider verschollen, überliefert wurde allerdings seine Orgelschule sowie das Choralbuch für Württemberg.

 

Die Orgelwerke

 

Die Orgelwerke von Justinus Heinrich Knecht markieren den Übergang von der spätbarocken Zeit zur Wiener Klassik. In den polyphon komponierten Werken noch stark in barocken Traditionen verhaftet, zeigt sich Knecht in den freien und Charakterstücken als Komponist des galanten Stils und damit inmitten des Geschmacks seiner Zeit. Beide Kompositionstechniken waren im Rahmen der ORGEL.LITURGIE im Mariendom zu hören – alle Werke entstammten dabei der „Neuen Vollständigen Sammlung aller Arten von Vor- und Nachspielen, Fantasien, Versetten, Fugetten und Fugen für geübtere und ungeübtere Klavier und Orgel Spieler“. 


Das „Handstück im galanten Stil“ (Heft 4, Nummer 7) zur Kommunion zeigt Knecht als Komponist auf dem Höhepunkt seiner Zeit: In der diffizilen Gestaltung der Solostimme, der Zierlichkeit der Begleitung und in der harmonischen Führung dieses Satzes ist dieser Satz einer Kirchensonate Wolfgang Amadé Mozarts ebenbürtig.

 

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Justinus Heinrich Knecht (1752–1817): Neue Vollständige Sammlung aller Arten von Vor- und Nachspielen, Fantasien, Versetten, Fugetten und Fugen für geübtere und ungeübtere Klavier und Orgel Spieler: 4. Heft – 7. Handstück im galanten Stil, Un poco Allegretto | Rudigierorgel: Dommusikassistent Gerhard Raab | Chororgel: Domorganist Wolfgang Kreuzhuber

 

Die den Gottesdienst umrahmenden Werke (Toccata, Heft 5, Nummer 6, zum Einzug und Nachspiel in D-Dur, Heft 3, Nummer 9, zum Auszug) dürfen als Sinfonien im kleinen Stil für Orgel bezeichnet werden. Mit Haupt- und Seitenthema versehen und in Sonatenhauptsatzform angelegt, zeugen sie von der Kunst des Komponisten. Auffallend ist, dass Knecht den klassischen Stil als Oberstimmensatz mit Begleitung einführte. Der Einfluss der italienischen Oper auf seine Orgelmusik ist durchaus erkennbar.  

 

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Justinus Heinrich Knecht (1752–1817): Neue Vollständige Sammlung aller Arten von Vor- und Nachspielen, Fantasien, Versetten, Fugetten und Fugen für geübtere und ungeübtere Klavier und Orgel Spieler: 3. Heft – 9. Nachspiel D-Dur, Un poco Presto | Rudigierorgel: Dommusikassistent Gerhard Raab | Chororgel: Domorganist Wolfgang Kreuzhuber


Die Verbindung von gebundenem und freiem Stil, eine brillante Setzweise sowie der überzeugende Versuch, orchestrale und tonpoetische Vorstellungen und Wirkungen auf die Orgel zu übertragen, sind für Knecht exemplarisch und repräsentativ für die Aufführungspraxis seiner Zeit.

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Anmerkungen:

[1] Zitiert nach: Riedlbauer, Jörg: Justin Heinrich Knecht (1752–1817). URL: https://biberach-riss.de/Bildung-Familie-Soziales/Bildung/Musikschule/Zur-Schulgeschichte/Justin-Heinrich-Knecht/ [Stand: 05/2021]


 Wolfgang Kreuzhuber, Stefanie Petelin

 Stadt Biberach, Tourismus/Agentur Fouad Vollmer

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