Partizipation
Partizipation bedeutet: Kinder haben ein Recht, mitzubestimmen und mitzugestalten – auch in der Kirche und in der Jungschar. Es geht nicht darum, dass Kinder alles alleine entscheiden, sondern dass ihre Meinung ernst genommen wird. Das stärkt ihr Selbstvertrauen, ihre Verantwortung und ihr Zugehörigkeitsgefühl.
Warum ist das wichtig?
Wenn Kinder merken, dass ihre Ideen zählen, identifizieren sie sich mehr mit der Gruppe. Sie sind motivierter, bringen sich aktiver ein und lernen, wie Gemeinschaft funktioniert. Auch für uns Gruppenleiter*innen ist es spannend zu sehen, was Kinder für kreative und ehrliche Perspektiven einbringen!
Außerdem üben Kinder so schon früh, ihre Meinung zu sagen, Verantwortung zu übernehmen und mit anderen Lösungen zu finden – das sind wichtige Erfahrungen, damit sie einmal selbstbewusste und verantwortungsvolle Erwachsene werden, die in der Gesellschaft mitgestalten können. Und dies nicht nur in der Zukunft tun sondern auch schon jetzt und heute – für eine kinderfreundlichere Welt.
Wie kann Partizipation in der Praxis gelingen?
Partizipation muss nicht groß oder kompliziert sein – viele kleine Schritte machen den Unterschied. Hier ein paar alltagstaugliche Ideen:
In der Gruppenstunde
- Wünscherunde zu Beginn des Jahres: Welche Themen, Spiele oder Ausflüge interessieren die Kinder?
- Abstimmungen z. B. bei Spielentscheidungen oder Gruppenregeln
- Rollen im Spiel oder bei Aktionen gemeinsam verteilen – nicht nur vorgeben
- Kinder als Mitgestalter*innen z. B. beim Gestalten eines Plakats, beim Planen eines Stationsspiels, beim Dekorieren
Bei Veranstaltungen
- Lass Kinder beim Planen mitreden: Was brauchen sie? Was macht ihnen Spaß?
- Binde sie ein bei Vorbereitungen: Dinge basteln, Einladungen malen, Ideen sammeln
- Ermögliche Beteiligung ohne Druck – Mitmachen ist freiwillig, nicht verpflichtend
In der Liturgie
- Kinder können Texte vorlesen, Lieder vorschlagen, Bitten formulieren
- Bei Kinderwortgottesdiensten: Was hat sie im Leben oder in der Schule bewegt?
Dir ist Partizipation ein Anliegen?
Dann ist die Initiative „Kirche gestalten: Kinder mittendrin“ vielleicht genau das richtige für euch. HIER findet ihr ein riesiges Methodenpaket, wie Partizipation von Kindern als Projekt oder im Alltag in euerer Pfarrgemeinde gut umgesetzt werden kann. Schritt für Schritt erklärt.
Tipp: Kleine Beteiligung ist besser als keine
Auch wenn du das Gefühl hast, "so viel Mitbestimmung geht sich gar nicht aus" – schon ein bisschen Mitsprache macht für Kinder einen großen Unterschied. Lass sie z. B. mitentscheiden, welches Spiel ihr zuerst spielt, welche Farbe das Gruppenplakat hat oder wo der nächste Ausflug hingeht.
So erleben sie sich nicht nur als „Teilnehmende“, sondern als aktive und wertvolle Mitglieder der Jungschar – und genau das wollen wir!
Weitere Informationen zur Partizipation und Mitbestimmung von Kindern