Festlicher Neubeginn der Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg

Seit 3. Juli 2016 führt sie einen neuen Namen, seit 10. Juli 2016 feiert sie ihre Gottesdienste in der Martinskirche: die ehemalige Pfarre St. Matthias, die nun „Pfarre St. Martin am Römerberg“ heißt und auch dort angesiedelt ist. Am Sonntag, 18. September 2016 erfolgt die feierliche Einweihung der Kirche und des Pfarrheims. Den Festgottesdienst um 9.45 Uhr, der zugleich Erntedankfest ist, feiern Generalvikar DDr. Severin Lederhilger und Pfarrer Mag. Manfred Wageneder mit der Pfarrgemeinde. Anschließend werden die Räumlichkeiten des neuen Pfarrheims gesegnet, die im ehemaligen Restaurant „La Cave“ untergebracht sind.
Die Pfarrgemeinde freut sich über den Neubeginn in der idyllisch gelegenen Martinskirche und in den neuen pfarrlichen Räumlichkeiten. Pfarrprovisor Mag. Manfred Wageneder: „Wir haben uns den Berg hinaufbewegt – in eine neue Zukunft und an einen Ort, der uns viele neue Möglichkeiten bietet. Mit dem Neustart in unseren neuen Räumlichkeiten bringen wir Bewegung in unser Pfarrleben. Es ist wichtig, sich immer wieder auf Neues einzulassen. Wir sind in der Martinskirche und im Pfarrheim gut angekommen und freuen uns auf schöne Feiern und gute Begegnungen in der neuen Umgebung.“
Die Übersiedelung war notwendig geworden, weil Ende 2016 der Mietvertrag mit dem Kapuzinerorden über das ehemalige Pfarrareal mit der Kapuzinerkirche am Kapuzinerberg ausläuft. Im März 2016 beschloss der Pfarrgemeinderat von Linz-St. Matthias nach längeren Überlegungen, dass die Martinskirche, die älteste Kirche in Linz und bisherige Filialkirche der Pfarre, zur neuen Pfarrkirche bestimmt werden soll, weil ihre Lage im Pfarrgebiet wesentlich zentraler ist. Mit dem ehemaligen Restaurant „La Cave“, das von der Diözese Linz angekauft wurde, stehen geeignete Räumlichkeiten für ein Pfarrheim zur Verfügung, die für die Bedürfnisse der Pfarrgemeinde adaptiert wurden.
Die Martinskirche am Linzer Römerberg
Das kleine Kirchlein, westlich vom Linzer Schloss gelegen, steht auf altem Kulturboden. Jungsteinzeitliche Streufunde weisen auf eine urgeschichtliche Besiedlung hin. Aus der Epoche des römischen Lentia sind Reste von Holz- und Steinbauten festgestellt worden. Ein römischer Backofen ist unter dem Kirchenboden zum Teil erhalten und zugänglich gemacht worden. Römische Grabsteine sind im Mauerverband sichtbar verwendet.
Eine Urkunde Karls des Großen erwähnt 799 eine Kapelle des hl. Martin zu Linz. Zahlreiche archäologische Grabungen ergaben Anhaltspunkte für die Rekonstruktion eines viel geräumigeren Zentralbaues, der karolingischen Königspfalzen entspricht, wobei das Kirchlein als die in der Urkunde erwähnte Kapelle angenommen werden kann. Eine andere Meinung vermutet, dass die Martinskirche nicht mit jener 799 genannten Kirche identisch ist, sondern erst 955 von Bischof Pilgrim von Passau errichtet wurde.
Die Martinskirche kann für sich beanspruchen, das älteste frühmittelalterliche Sakralgebäude auf dem Boden Österreichs zu sein. Unter Kaiser Leopold wurde die Kirche im 17. Jahrhundert barockisiert, 1741 von der französischen Besatzung als Pferdestall benützt, 1810 profaniert und als Militärdepot verwendet. 1741 wurde sie wieder als Kirche geweiht und neugotisch ausgestattet. 1947 und 1975-1977 erfolgten große Renovierungsaktionen, bei denen die Martinskirche in der jetzigen schlichten künstlerischen Form ausgestattet und auch mittelalterliche Wandmalereien freigelegt wurden.
Der Grundriss der Kirche ist sehr einfach: An den 17,5 m langen und 5,5 m breiten, ungegliederten, rechteckigen Saalraum schließt sich ein auffällig kurzer, 4 x 4 m großer spätgotischer Chor mit Fünfachtelschluss. Das Ostfenster ist dreiteilig, die je zwei seitlichen Fenster sind schmal und zweiteilig. Zur Zeit der Gotik erhielt die Kirche Wandmalereien. Ein restauriertes Madonnenbild schmückt noch den Triumphbogen. In einer Nische der Nordwand ist eine Darstellung des Volto-Santo-Gnadenbildes in Lucca (Stadt in der Toscana) mit folgendem Inhalt: Der Gekreuzigte wirft auf das Spiel des armen, frommen Geigers hin diesem seinen goldenen Schuh zu. Dieses Bild ist in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden, wurde aber bald danach durch eine Mauer verdeckt und erst wieder 1947 freigelegt.
Ankündigung: Eröffnung des oö. Abschnitts des Martinuswegs („Via Sancti Martini“)
Der Europäische Rat hat im Jahre 2005 den Martinusweg („Via Sancti Martini“), der die Geburtsstadt des hl. Martin, Szombathely in Ungarn, mit seiner Grablege in Tours in Frankreich verbindet, in die Liste der Kulturwege aufgenommen (www.martinuswege.eu, bzw. www.martinuswege.de).
1.700 Jahre nach Martins Geburt soll dieser Weg in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn fertiggestellt werden.
In Österreich wird der Martinusweg von Ungarn kommend durchs Burgenland nach Wien und entlang der Donau durch Niederösterreich und Oberösterreich nach Passau / Deutschland weiterführen. In der Diözese Linz wird er zum Teil am vom Oberösterreich Tourismus konzipierten „Donausteig“ (www.donausteig.com) und zum Teil auf dem Jakobsweg (www.jakobswege.A-eu) von Enns bis Passau führen
Am 23. und 24. September wird der oberösterreichische Abschnitt dieses Pilgerweges feierlich eröffnet.
Programm:
23. September 2016:
9.00 Uhr: Start in der Pfarrkirche St. Martin im Mühlkreis mit Pilgersegen, Pilgern mit PilgerbegleiterInnen durch das Pesenbachtal und Bad Mühllacken nach Walding (Martinskirche).
24. September 2016:
9.00 Uhr: Start in der Pfarrkirche Walding mit Pilgersegen, Pilgern mit PilgerbegleiterInnen über den Pöstlingberg nach Linz zur Martinskirche am Römerberg.
17.00 Uhr: Feierlicher Eröffnungsgottesdienst in der Martinskirche mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck und Bischofsvikar Mag. Franz Schrittwieser (Diözese St. Pölten) und Übergabe des Martinsmantels, der diözesanübergreifend von Szombathely (Ungarn) bis nach Tours (Frankreich) weitergereicht wird, wo am 11. November 2016 die Gesamteröffnung des „Martinuswegs Europa“ stattfindet.
Informationen zum Pilgerweg:
Christine Dittlbacher MAS
0732 76 10-3223
www.pilgerwege.at
Kontakt für Rückfragen zur Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg
Pfarrer Mag. Manfred Wageneder
Pfarre St. Martin am Römerberg
Römerstraße 21, 4020 Linz
Tel.: 0732 77 74 54
E-Mail: pfarre.stmartin.linz@dioezese-linz.at
Web: https://www.dioezese-linz.at/linz-stmartin
Presseunterlagen zum Download
Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)
Pressefotos zum Download (Credit: Diözese Linz / honorarfrei)
Foto 1: Außenansicht der Martinskirche am Linzer Römerberg
Foto 2: Innenansicht der Martinskirche am Linzer Römerberg
Foto 3: Das ehemalige Restaurant „La Cave“ beherbergt nun das Pfarrheim der Pfarre St. Martin am Römerberg.