Der Dialog kann aufgebaute Mauern einreißen und Türen öffnen
Bevor ich nach Israel reiste hatte ich irgendwie eine gewisse Skepsis gegenüber der arabischen Kultur und dem Islam. In Nazareth wurde ich mit beidem konfrontiert.
Zunächst habe ich die arabische Kultur, mit ihrem Markt und der Freundlichkeit mit der mir begegnet worden ist, wahrgenommen. Sicherlich ist diese Kultur eine ganz andere als unsere europäisch westliche Kultur, aber gerade für mich war das Erleben dieser Mentalität eine echte Horizonterweiterung.
Dann gab es eine persönliche Begegnung mit einem jungen Muslim. Wir haben viel miteinander gesprochen, auch über die Religion. Junge muslimische Menschen haben die gleichen Fragen und Anfragen wie ihre westlichen Altersgenossen. So konnte ich meine Skepsis gegenüber der arabischen Kultur und dem Islam abbauen. Andererseits kann man über die Probleme, gerade die Christen in diesen Ländern haben, nicht hinwegsehen. Wichtig ist es daher, und da waren wir beide uns einig, dass wir miteinander sprechen. Der Dialog kann, wenn er ehrlich und wohlwollend ist, aufgebaute Mauern einreißen und Türen öffnen. Dazu fordert uns auch Papst Franziskus immer wieder auf. Ich denke dass wir mutig mit Gottvertrauen diesen Weg beschreiten sollten.
Patrick Poll, Seminarist der ED Wien